Symptome
Die Symptome der Anaphylaxie treten in der Regel innerhalb von Minuten nach der Exposition gegenüber einem Allergen auf. Symptome variieren in ihrer Intensität. Manchmal verursacht Anaphylaxie nur mildes Jucken oder Schwellungen, aber in einigen Fällen können die Symptome schwerwiegend und lebensbedrohlich sein [8]. Quaddeln, Juckreiz, Erythem, Flush und Ödeme können auftreten. Die respiratorischen Symptome sind verstopfte Nase, Niesen, Schnupfen, Heiserkeit, Stridor, Dyspnoe, Bronchospasmus und Hypoxie. Zu den kardiovaskulären Symptomen zählen Schwindel, Synkope, Hypotonie, Arrhythmie, Herzklopfen und substernale Schmerzen. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schluckbeschwerden und Bauchkrämpfe sind häufige gastrointestinale Beschwerden bei Anaphylaxie. Weitere Symptome sind Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, ein Gefühl der Angst und Harndrang.
Diagnostik
Anaphylaxie kann häufig durch Anamnese, einschließlich Medikamentenanamnese und frühere allergische Reaktionen, diagnostiziert werden. Bei der allgemeinen körperlichen Untersuchung umfassen die häufigsten Anzeichen Arrhythmie, Lungenödem, Nesselsucht, Hypotonie, geistige Verwirrung, schneller Puls, Schwellung der Augen und des Gesichts, respiratorische Symptome und Schwäche.
Therapie
Anaphylaxie ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Therapie erfordert. Es gibt verschiedene internationale Empfehlungen zur Behandlung von Anaphylaxie [9]. Die allgemeinen Grundsätze in der Behandlung sind die folgenden:
- Reanimationsmaßnahmen wie Atemwegsmanagement, Atmung und Beatmung, zusätzlicher Sauerstoff, große Mengen von intravenösen Flüssigkeiten und genaue Beobachtung sollten sofort bei Bedarf angewandt werden [10].
- In besonders schweren Fällen und mit Reanimationsbereitschaft ist die Verabreichung von Adrenalin möglich. Es muss intramuskulär in der Mitte des anterolateralen Bereichs des Oberschenkels, sobald die anaphylaktische Reaktion vermutet wird, gegeben werden. Die Injektion kann alle 5-15 Minuten wiederholt werden.
- Antihistaminika und Cortison werden zur Reduktion der Entzündung der Luftwege und zur Verbesserung der Atmung gegeben. Bei Kreislaufkollaps und Blutdruckabfall, sind Flüssigkeitstherapie und Vasopressoren indiziert. Es ist sehr wichtig, die Atemwege durch Verwendung von Bronchodilatatoren aufrechtzuerhalten. Salbutamol kann effektiv bei Bronchospasmus, der nicht mit Adrenalin zu lösen ist, sein. Beta-Agonisten, wie Albuterol werden gegeben, um die respiratorischen Symptome zu lindern. Kortikosteroide werden bei schweren anaphylaktischen Reaktionen verabreicht.
- Menschen, die anfällig für Anaphylaxie sind, wird empfohlen, einen "Allergie-Aktionsplan" zu haben. Zu dem Aktionsplan gehören in der Regel der Einsatz von Adrenalin Autoinjektoren und Beratung zur Vermeidung der Allergene. Es gibt drei Arten von Autoinjektoren einschließlich EpiPen, Jext und Emerade.
- Die Immuntherapie ist für bestimmte Auslöser ist sinnvoll, um weitere Episoden von anaphylaktischen Reaktionen zu verhindern.
Prognose
Ätiologie
Anaphylaxie kann als Reaktion auf jedes Allergen folgen [3]. Lebensmittel sind die häufigsten Auslöser bei Kindern und jungen Erwachsenen. Viele Lebensmittel können Anaphylaxie verursachen, wie die Einnahme von Erdnüssen, Weizen, Nüsse, Milch, Eier, Weintrauben, Bananen und verschiedenen Arten von Meeresfrüchten wie Muscheln [4].
Medikamente wie bestimmte Antibiotika, Impfstoffe, Opiate, Aspirin, nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente, Lokalanästhetika, intravenöse Flüssigkeiten und Insulin können auch zu lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen führen [5]. Die Stiche und Bisse von Ameisen, Bienen, Wespen, Hornissen und verschiedenen anderen Insekten können auch Auslöser sein [6].
Pollen und andere inhalative Allergene verursachen selten Anaphylaxie. Zu den weiteren Risikofaktoren gehören der Einsatz von Latexprodukten wie Handschuhe, Blutprodukte einschließlich Plasma, Immunglobuline und Betablocker.
Epidemiologie
Anaphylaxie ist eine schwere allergische Reaktion, die Menschen aller Altersgruppen betreffen kann. Die Zahl der Betroffenen liegt bei 40 bis 60 pro 100.000 Personen pro Jahr. Die Anzahl von anaphylaktischen Reaktionen scheint zuzunehmen. In den USA führt Anaphylaxie zu 500 bis 1000 Todesfällen pro Jahr. Anaphylaxie durch Lebensmittel ist bei Kindern häufiger. Tod durch Anaphylaxie wird am häufigsten durch Medikamente ausgelöst.
Pathophysiologie
Anaphylaxie ist eine schwere allergische Reaktion, die von Antigenen [7] ausgelöst wird. Sie entsteht meist nach parenteraler Gabe, nach oraler Einnahme ist sie auch möglich. Inhalation von Allergenen ist als Auslöser weniger verbreitet. Anaphylaxie tritt innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach der Exposition gegenüber dem Allergen auf. Immunglobulin E bindet an das Antigen und die systemischen Manifestationen werden durch die Freisetzung von Entzündungsmediatoren, wie Histamin aus Mastzellen und Basophilen verursacht. Diese Mediatoren verursachen Vasodilatation, erhöhen den Austritt von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen, und führen zu Bronchospasmus.
Nicht-immunologische Mechanismen ähnlicher Krankheitsbilder umfassen Substanzen, die direkt zu Degranulation von Mastzellen und Basophilen führen.
Prävention
Anaphylaxie kann durch Vermeidung von bekannten Auslösern wie Lebensmittel und Medikamente, die eine allergische Reaktion in der Vergangenheit verursacht haben, verhindert werden. Die allergischen Reaktionen durch stechende Insekten können mit Insektenschutzmittel, langärmeligen Hemden und Hosen und Vermeidung von Feldern und Gras vermieden werden. Ein richtig bestücktes Notfall-Kit mit vorgeschriebenen Medikamenten, sollte die ganze Zeit zur Verfügung gehalten werden. Tragen Sie ein medizinisches Armband zur Benachrichtigung, um eine Allergie gegen bestimmte Medikamente anzugeben. Die Exposition gegenüber Lebensmittelallergene kann, indem Sie die Etiketten von Lebensmitteln vor dem Essen genau lesen, reduziert werden.
Zusammenfassung
Anaphylaxie ist eine schwere, lebensbedrohliche systemische Reaktion, die eine durch eine IgE-vermittelte Überempfindlichkeitsreaktion verursacht wird [1] [2]. Sie kann durch Medikamente, Lebensmittel, Insektenstiche, Kontrastmittel und verschiedene unbekannte Ursachen ausgelöst werden. Typische Symptome sind Beklemmung, Dyspnoe, Hitzegefühl, Bauchkrämpfe, Ödeme, Palpitationen und Verlust des Bewusstseins.
Eine schwere allergische Reaktion tritt in der Regel innerhalb von 20 Minuten bis 2 Stunden nach der Exposition gegenüber den auslösenden Substanzen auf. Die Prognose ist gut, wenn der Patient die medizinische Behandlung innerhalb von 30 Minuten erhält.
Patientenhinweise
Anaphylaxie ist eine schwere allergische Reaktion. Die häufigsten allergischen Auslöser sind Lebensmittel, Insektenstiche, Medikamente und Latex. Die Symptome der Anaphylaxie sind Hautausschlag, Juckreiz, Atemnot, Schwellungen der Kehle und niedriger Blutdruck. Sie kann lebensbedrohlich sein, wenn eine Notfallbehandlung nicht gegeben wird.
Quellen
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