Ein Bartholin-Abszess ist eine schmerzhafte Schwellung, die sich in den Bartholin-Drüsen bildet. Diese Drüsen befinden sich beidseitig des Scheideneingangs und sind für die Produktion von Gleitflüssigkeit verantwortlich. Wenn der Ausführungsgang einer dieser Drüsen blockiert wird, kann sich Flüssigkeit ansammeln und eine Zyste bilden. Wird diese Zyste infiziert, entsteht ein Abszess.
Symptome
Die Symptome eines Bartholin-Abszesses umfassen:
- Starke Schmerzen im Bereich der Vulva, insbesondere beim Sitzen oder Gehen.
- Eine sichtbare oder tastbare Schwellung an einer Seite des Scheideneingangs.
- Rötung und Überwärmung der betroffenen Stelle.
- Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl in einigen Fällen.
Diagnostik
Die Diagnose eines Bartholin-Abszesses erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung. Der Arzt wird die betroffene Region inspizieren und abtasten. In einigen Fällen kann eine Probe der Flüssigkeit aus dem Abszess entnommen werden, um die Art der Infektion zu bestimmen. Bildgebende Verfahren sind selten erforderlich.
Therapie
Die Behandlung eines Bartholin-Abszesses umfasst:
- Inzision und Drainage: Der Abszess wird chirurgisch geöffnet, um den Eiter abzulassen.
- Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika verschrieben werden.
- Sitzbäder: Warme Sitzbäder können helfen, die Heilung zu fördern und Schmerzen zu lindern.
- Marsupialisation: Bei wiederkehrenden Abszessen kann ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden, um die Drüse offen zu halten und eine erneute Blockade zu verhindern.
Prognose
Die Prognose für einen Bartholin-Abszess ist in der Regel gut, insbesondere wenn er rechtzeitig behandelt wird. Die meisten Frauen erholen sich vollständig ohne langfristige Komplikationen. Bei wiederkehrenden Abszessen kann eine weiterführende Behandlung erforderlich sein.
Ätiologie
Ein Bartholin-Abszess entsteht meist durch eine bakterielle Infektion. Häufige Erreger sind Escherichia coli und Staphylococcus aureus. Die Infektion kann durch eine Blockade des Drüsenausführungsgangs begünstigt werden, die zu einer Flüssigkeitsansammlung und schließlich zu einer Infektion führt.
Epidemiologie
Bartholin-Abszesse treten am häufigsten bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, insbesondere zwischen 20 und 30 Jahren. Sie sind relativ häufig, wobei viele Frauen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal betroffen sind.
Pathophysiologie
Die Pathophysiologie eines Bartholin-Abszesses beginnt mit der Blockade des Ausführungsgangs der Bartholin-Drüse. Diese Blockade führt zur Bildung einer Zyste. Wenn Bakterien in die Zyste eindringen, kann sich ein Abszess entwickeln, der zu einer schmerzhaften Entzündung führt.
Prävention
Zur Prävention eines Bartholin-Abszesses können folgende Maßnahmen beitragen:
- Gute Hygiene im Intimbereich.
- Vermeidung von Reizstoffen, die die Drüsen blockieren könnten.
- Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, um frühe Anzeichen einer Blockade oder Infektion zu erkennen.
Zusammenfassung
Ein Bartholin-Abszess ist eine schmerzhafte, infizierte Schwellung der Bartholin-Drüsen. Die Diagnose erfolgt durch körperliche Untersuchung, und die Behandlung umfasst in der Regel die Drainage des Abszesses und gegebenenfalls Antibiotika. Die Prognose ist gut, wenn der Abszess rechtzeitig behandelt wird.
Patientenhinweise
Wenn Sie Symptome eines Bartholin-Abszesses bemerken, wie starke Schmerzen oder Schwellungen im Intimbereich, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu beschleunigen. Warme Sitzbäder können vorübergehend Linderung verschaffen, ersetzen jedoch nicht die medizinische Behandlung.