Symptome
Bei Diagnosestellung beträgt das durchschnittliche Alter der Betroffenen etwa 60 Jahre und rund drei Viertel aller Tumore treten im Gesicht, an den Ohren oder auf der Kopfhaut auf, da diese Körperregionen der Sonne am stärksten ausgesetzt sind [1]. Histologisch können verschiedene Subtypen des BZK unterschieden werden, und diese stellen sich makroskopisch unterschiedlich dar [2]:
- Die häufigste Form des BZK ist das noduläre BZK. Es entspricht einer weiß bis rosafarbenen Papel mit prominentem, "aufgerolltem" Rand und Teleangiektasien. Auch pigmentierte BZK können histologisch dem nodulären Subtyp entsprechen und dann mit einem Melanom verwechselt werden. Unabhängig von der Pigmentierung kann es im Zentrum der Läsion im fortgeschrittenen Stadium zu Ulzerationen kommen, die dann von einer Kruste überzogen werden [3]. Allerdings dauert es für gewöhnlich mehrere Jahre, bis dieses Stadium erreicht ist [4].
- Das superfizielle BZK, eine meist schuppende, erythematöse Läsion, ist kaum über die umgebende Haut erhaben. In frühen Stadien ist es deshalb sehr schwer, ein superfizielles BZK von Dermatosen, Ekzemen oder anderen Neoplasien zu unterscheiden. Der prominente Rand des superfiziellen BZK ähnelt dem des nodulären Typs und auch hier gibt es pigmentierte Formen [5]. Das superfizielle BZK zeichnet sich vor allem durch seine primäre Lokalisation am Rumpf und an den Extremitäten aus und tritt tendenziell eher bei jüngeren Patienten auf.
- Weitere Subtypen des BZK ähneln klinisch dem nodulären Tumor, wachsen aber stärker infiltrativ. Hierzu zählt beispielsweise das infiltrative nichtsklerodermiforme BZK [6].
- Das morpheaforme BZK gleicht - wie der Name bereits andeutet - einer Morphea oder lokalisierten Sklerodermie, und nimmt eher eine gelbliche Farbe an. Seine Grenzen sind meist nicht klar definiert und das Tumorgewebe ist von verhärteter, narbenartiger Textur.
- Für eine Übersicht über seltene Formen des BZK wird auf eine in deutscher Sprache verfügbare Arbeit verwiesen [6].
Multiple BZK bei einem einzelnen Patienten sind nur beim superfiziellen BZK zu erwarten oder bei syndromischen Tumoren, d.h. bei BZK, die im Rahmen von Bazex-Dupre-Christol-Syndrom, Gorlin-Goltz-Syndrom, Rombo-Syndrom oder Xeroderma pigmentosum vorkommen [7].
Diagnostik
Das klinische Bild lässt nur eine Verdachtsdiagnose zu, die über eine Biopsie mit anschließender histopathologischer Untersuchung bestätigt werden muss. Die Unterscheidung des superfiziellen BZK von anderen Subtypen ist besonders wichtig, da für diese Form nicht-chirurgische Behandlungsverfahren empfohlen werden [8]. Zudem erlaubt die Bestimmung des histologischen Subtyps eine Einschätzung des individuellen Risikos, wenn gleichzeitig die Lokalisation des Tumors, seine Größe, seine Begrenzung sowie einige klinische Merkmale berücksichtigt werden [1]. Was die Probenahme selbst betrifft, so kann entweder eine Inzisionsbiopsie, eine Exzisionsbiopsie oder eine diagnostisch-therapeutische Exstirpation des Tumors erfolgen [4]. In jedem Fall muss nach der Resektion des Tumors überprüft werden, ob dessen Ausdehnung richtig eingeschätzt und über seine Grenzen hinaus Gewebe entnommen wurde. Bei Tumoren, die darunterliegende Gewebe infiltriert haben, sind dazu möglicherweise Computertomographie oder Magnetresonanztomographie erforderlich [4].
Techniken wie Dermatoskopie, konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie oder optische Kohärenztomographie werden in jüngster Zeit zwar immer häufiger als nicht-invasive Alternativen zur Diagnostik eingesetzt [8] [9] [10], aber bis zum jetzigen Zeitpunkt bleibt die Histologie der Goldstandard.
Therapie
Die Behandlung des Basalzellkarzinoms hängt von der Größe, Lage und dem Typ des Tumors ab. Häufig wird der Tumor chirurgisch entfernt. Andere Behandlungsmöglichkeiten umfassen die Kryotherapie (Einfrieren des Tumors), Strahlentherapie oder topische Medikamente, die direkt auf die Haut aufgetragen werden. In fortgeschrittenen Fällen kann eine systemische Therapie erforderlich sein.
Prognose
Die Prognose für Patienten mit Basalzellkarzinom ist in der Regel sehr gut, insbesondere wenn der Tumor frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die Heilungsrate nach chirurgischer Entfernung ist hoch. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung weiterer Basalzellkarzinome, weshalb regelmäßige Hautuntersuchungen wichtig sind.
Ätiologie
Die Hauptursache für Basalzellkarzinome ist die UV-Strahlung der Sonne. Weitere Risikofaktoren sind genetische Veranlagung, heller Hauttyp, Immunsuppression und bestimmte chemische Expositionen. Menschen mit einer Vorgeschichte von Sonnenbränden oder intensiver Sonnenexposition haben ein höheres Risiko.
Epidemiologie
Basalzellkarzinome sind die häufigste Form von Hautkrebs weltweit. Sie treten häufiger bei älteren Erwachsenen auf, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen. In Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung, wie Australien, sind die Inzidenzraten besonders hoch.
Pathophysiologie
Das Basalzellkarzinom entsteht durch Mutationen in den Basalzellen der Epidermis, die zu unkontrolliertem Zellwachstum führen. Diese Mutationen werden häufig durch UV-Strahlung verursacht, die die DNA der Hautzellen schädigt. Der Tumor wächst langsam und breitet sich selten auf andere Körperteile aus, kann jedoch lokal aggressiv sein.
Prävention
Die beste Prävention gegen Basalzellkarzinome ist der Schutz vor UV-Strahlung. Dazu gehören das Tragen von Schutzkleidung, die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor und das Meiden der Sonne während der intensivsten Stunden. Regelmäßige Hautuntersuchungen können helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Zusammenfassung
Das Basalzellkarzinom ist eine häufige, aber meist gut behandelbare Form von Hautkrebs. Früherkennung und Behandlung sind entscheidend für eine gute Prognose. Schutzmaßnahmen gegen UV-Strahlung sind der beste Weg, um das Risiko zu minimieren.
Patientenhinweise
Patienten sollten auf Veränderungen ihrer Haut achten und bei verdächtigen Läsionen einen Arzt aufsuchen. Regelmäßige Hautuntersuchungen sind besonders wichtig für Menschen mit erhöhtem Risiko. Der Schutz vor UV-Strahlung ist entscheidend, um das Auftreten von Basalzellkarzinomen zu verhindern.
Quellen
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- Hauschild A, Breuninger H, Kaufmann R, et al. Short German guidelines: basal cell carcinoma. J Dtsch Dermatol Ges. 2008; 6 Suppl 1:S2-4.
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- Ulrich M, von Braunmuehl T, Kurzen H, et al. The sensitivity and specificity of optical coherence tomography for the assisted diagnosis of nonpigmented basal cell carcinoma: an observational study. Br J Dermatol. 2015; 173(2):428-435.