Bradyarrhythmie ist eine Form der Herzrhythmusstörung, bei der das Herz langsamer als normal schlägt. Der Begriff setzt sich aus "Brady" (langsam) und "Arrhythmie" (unregelmäßiger Herzschlag) zusammen. Ein normaler Herzschlag liegt bei Erwachsenen zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute. Bei Bradyarrhythmie kann die Herzfrequenz unter 60 Schläge pro Minute fallen. Diese Erkrankung kann symptomatisch oder asymptomatisch sein und erfordert eine genaue Abklärung, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren.
Symptome
Die Symptome einer Bradyarrhythmie können variieren und hängen von der Schwere der Erkrankung ab. Häufige Symptome sind:
- Müdigkeit und Schwäche
- Schwindel oder Benommenheit
- Kurzatmigkeit
- Brustschmerzen
- Verwirrtheit oder Konzentrationsschwierigkeiten
- Ohnmachtsanfälle (Synkopen)
Nicht alle Patienten zeigen Symptome, und einige können trotz einer niedrigen Herzfrequenz asymptomatisch bleiben.
Diagnostik
Die Diagnose einer Bradyarrhythmie beginnt mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Wichtige diagnostische Verfahren sind:
- Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens und kann langsame Herzfrequenzen oder andere Anomalien aufzeigen.
- Langzeit-EKG (Holter-Monitoring): Über 24 bis 48 Stunden aufgezeichnet, um intermittierende Bradyarrhythmien zu erkennen.
- Ereignisrekorder: Ein tragbares Gerät, das über einen längeren Zeitraum getragen wird, um unregelmäßige Herzrhythmen zu erfassen.
- Bluttests: Zur Überprüfung von Elektrolytstörungen oder Schilddrüsenproblemen, die Bradyarrhythmien verursachen können.
Therapie
Die Behandlung der Bradyarrhythmie hängt von der Ursache und den Symptomen ab. Mögliche Therapieansätze sind:
- Medikamentenanpassung: Falls Medikamente die Ursache sind, kann eine Anpassung oder ein Wechsel notwendig sein.
- Herzschrittmacher: Ein implantierbares Gerät, das bei symptomatischer Bradyarrhythmie eingesetzt wird, um die Herzfrequenz zu regulieren.
- Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen: Zum Beispiel die Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion oder Elektrolytstörungen.
Prognose
Die Prognose bei Bradyarrhythmie hängt von der Ursache und der Wirksamkeit der Behandlung ab. Bei rechtzeitiger Diagnose und adäquater Therapie ist die Prognose in der Regel gut. Ein Herzschrittmacher kann die Lebensqualität erheblich verbessern und das Risiko von Komplikationen verringern.
Ätiologie
Bradyarrhythmien können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter:
- Herzkrankheiten: Wie koronare Herzkrankheit oder Herzinfarkt.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen.
- Elektrolytstörungen: Ungleichgewichte von Kalium oder Kalzium im Blut.
- Schilddrüsenunterfunktion: Eine verminderte Produktion von Schilddrüsenhormonen.
Epidemiologie
Bradyarrhythmien sind relativ häufig, insbesondere bei älteren Menschen. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu, da altersbedingte Veränderungen im Herzleitungssystem auftreten können. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, obwohl bestimmte Ursachen geschlechtsspezifisch sein können.
Pathophysiologie
Die Pathophysiologie der Bradyarrhythmie umfasst Störungen im elektrischen Leitungssystem des Herzens. Dies kann durch eine Schädigung des Sinusknotens, der als natürlicher Herzschrittmacher fungiert, oder durch Blockaden in den elektrischen Bahnen des Herzens verursacht werden. Diese Störungen führen zu einer verlangsamten oder unregelmäßigen Herzfrequenz.
Prävention
Die Prävention von Bradyarrhythmien konzentriert sich auf die Kontrolle von Risikofaktoren und die Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen. Dazu gehören:
- Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Vermeidung von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum.
- Regelmäßige Gesundheitschecks: Zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Herzkrankheiten oder anderen Risikofaktoren.
- Medikamentenmanagement: Sorgfältige Überwachung und Anpassung von Medikamenten, die das Herz beeinflussen können.
Zusammenfassung
Bradyarrhythmie ist eine Herzrhythmusstörung, die durch eine langsame Herzfrequenz gekennzeichnet ist. Sie kann symptomatisch oder asymptomatisch sein und erfordert eine genaue Diagnose, um die Ursache zu bestimmen. Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann von Medikamentenanpassungen bis zur Implantation eines Herzschrittmachers reichen. Mit der richtigen Behandlung ist die Prognose in der Regel gut.
Patientenhinweise
Patienten mit Bradyarrhythmie sollten regelmäßig ihren Arzt aufsuchen, um ihre Herzgesundheit zu überwachen. Es ist wichtig, alle Symptome zu melden, auch wenn sie mild erscheinen. Eine gesunde Lebensweise kann helfen, das Risiko von Bradyarrhythmien zu verringern. Bei der Einnahme von Medikamenten sollten Patienten die Anweisungen ihres Arztes genau befolgen und keine Änderungen ohne Rücksprache vornehmen.