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Erysipel
Schweinerotlauf Erysipeloid; Erysipelas sulum
Ein Erysipel ist eine dermatologische Erkrankung, welche durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen wird. Diese Infektionen betreffen die Epidermis und treten gehäuft in Gesichtspartien und an den Füßen auf. Ein Erysipel ist eine streng abgegrenzte, erhabene, schmerzhafte und erythematöse Hautpartie. Meist sind Bakterien der Streptococcus Familie die Verursacher für Ausformung eines Erysipels. Eine Behandlung mit Antibiotika bringt in den meisten Fällen exzellente Heilungsperspektiven. Bei schwerwiegenden Manifestationen kann eine chirurgische Entfernung notwendig werden. Erysipele können in bis zu zwanzig Prozent der Fälle lokalisiert wiederauftreten.

Bilder

WIKIDATA, Public Domain
WIKIDATA, CC BY-SA 3.0
WIKIDATA, CC BY-SA 3.0

Symptome

Erysipel tritt auf, wenn Bakterien in die Epidermis eindringen. Dies kann speziell bei Hautverletzungen passieren. Patienten, die an Ekzemen leiden, deren Haut durch starke sportliche Beanspruchung verstärkt Risse zeigt, sowie Patienten, deren Immunsystem geschwächt oder durch andere Krankheitsbilder systemisch eingeschränkt ist, haben ein erhöhtes Risiko einer Erysipelmanifestation. Kinder, die jünger als sechs Jahre alt sind, sowie Menschen älter als sechzig sind am häufigsten von Erysipel betroffen. Patienten mit einem Hintergrund möglichen Drogenkonsums haben durch regelmäßige Injektionen ebenfalls ein erhöhtes Infektionsrisiko. Mögliche andere Gründe für die Manifestation eines Erysipels sind Hautgeschwüre, chirurgische Inzisionen, Insektenbisse, Psioriasis, geschwollene Beine als Folge einer Herzinsuffizienz sowie Diabetes [1] [2].

Erysipelbildungen konnten eine Infektion mit folgenden Bakterien zurückgeführt werden: Streptococci der Gruppen A / C / D, Klebsiella pneumoniae, Haemophilus influenzae, Escherichia coli und Moraxella. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang, dass auch eine methicillinresistente Variante des Staphylococcus aureus zu Erysipel führen kann [3] [4].

Typische Symptome sind eine ausgedehnte, erhabene, schmerzhafte und erythematöse Hautpartie mit scharfen Abgrenzungen. Weiters können Blasen, Drüsenschwellungen, Fieber, Schüttelfrost und allgemeines Unwohlsein auftreten. Die meisten Infektionen im Gesichtsbereich sind auf eine Infektion durch Gruppe A Streptococci zurückzuführen und erstrecken sich über beide Wangen und die Nase. Erysipel kann sich auch als Folge einer Halsinfektion mit anschließender bakterieller Migration ins Sinus ostium etablieren [1].

Erysipelmanifestationen können zu verschiedensten Komplikationen führen. Am häufigsten werden in diesem Zusammenhang Abszesse, Gangräne und Thrombophlebitis beobachtet. Seltener können auch akute Glomerulonephritis, Endokarditis, Sepsis und ein Streptokokken-induziertes toxisches Schocksyndrom auftreten. Osteoartikäre Komplikationen von Erysipel sind in seltenen Fällen auch Bursitis, Osteitis, Arthritis und Tendinitis [5] [6].

Diagnostik

Eine typische Ausbildung eines Erysipels benötigt üblicherweise keine weiteren Diagnoseprozeduren. Es ist jedoch bei der Diagnosebildung wichtig ein Erysipel von einer symptomatisch ähnlichen Cellulitiserkrankung, welche keine scharf abgegrenzten Entzündungsgebiete zeigt, zu unterscheiden.

Die Diagnose eines Erysipels basiert auf einer klinischen Untersuchung der betroffenen Hautpartie sowie einer Analyse der Patientenhistorie. In ausgewählten Fällen kann eine Blutuntersuchung ratsam sein, welche üblicherweise eine erhöhte Erythrozytensedimentationsrate sowie eine erhöhte Konzentration C-reaktiver Proteine zeigen wird. Bildgebende Verfahren sind für die Diagnosefindung nicht hilfreich [1] [7].

Bakterienkulturen, welche dem infizierten Gewebe entnommen wurden, sind selten zielführend. Histologische Charakteristika eines Erysipels sind dermale Ödeme, vaskuläre Dilatation sowie eine bakterielle Infiltrierung der umliegend lympathischen Gefäße und Gewebe, welche zu einer erhöhten Anwesenheit neutrophiler Immunzellen und Monozyten führt. Die Bakterien können auch in nahe Blutgefäße eindringen [1].

Die Behandlung eines Erysipels besteht in erster Linie aus der Verabreichung von Antibiotika, z.B. von Penicillin, Vancomycin, Oxithromycin oder Pristinamycin [8] [9] [10]. Die Symptomatik diagnostizierter Erysipel kann durch kalte Kompressen auf der betroffenen Hautpartie, ausreichende Hydratation des Patienten sowie durch fiebersenkende und schmerzstillende Maßnahmen gelindert werden.

Die chirurgische Entfernung eines Erysipels kann notwendig werden, wenn die Infektion zu nekrotischem Gewebe geführt hat. Rezidivierende Erysipelmanifestationen treten bei bis zu 20% aller diagnostizierten Fälle auf und können in schwerwiegenden Fällen zu Entstellungen (z.B. Elephantiasis) führen.

Therapie

Die Behandlung des Erysipels erfolgt in der Regel mit Antibiotika, meist Penicillin, das oral oder intravenös verabreicht wird. Bei Penicillinallergie können alternative Antibiotika eingesetzt werden. Zusätzlich können Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente zur Linderung der Symptome verabreicht werden. Bettruhe und das Hochlagern der betroffenen Extremität können ebenfalls hilfreich sein, um die Schwellung zu reduzieren.

Prognose

Bei rechtzeitiger und adäquater Behandlung ist die Prognose des Erysipels in der Regel gut. Die meisten Patienten erholen sich vollständig innerhalb von ein bis zwei Wochen. Unbehandelt kann die Infektion jedoch zu Komplikationen wie Abszessen, Thrombosen oder einer Ausbreitung der Infektion führen. Wiederholte Erysipele können zu chronischen Lymphabflussstörungen führen.

Ätiologie

Erysipel wird hauptsächlich durch Streptokokken der Gruppe A verursacht, insbesondere Streptococcus pyogenes. Diese Bakterien dringen durch kleine Hautverletzungen, wie Schnitte oder Insektenstiche, in den Körper ein. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Erysipels sind unter anderem Hauterkrankungen, Diabetes mellitus, ein geschwächtes Immunsystem und Lymphödeme.

Epidemiologie

Erysipel tritt weltweit auf, wobei Erwachsene häufiger betroffen sind als Kinder. Die Inzidenz ist in den letzten Jahrzehnten aufgrund verbesserter Hygienestandards und medizinischer Versorgung zurückgegangen. Dennoch bleibt Erysipel eine häufige Infektion, insbesondere in ländlichen Gebieten und bei älteren Menschen.

Pathophysiologie

Die Pathophysiologie des Erysipels beruht auf der Invasion von Streptokokken in die Haut und das subkutane Gewebe. Die Bakterien verursachen eine lokale Entzündungsreaktion, die zu den charakteristischen Symptomen führt. Die Entzündung kann sich entlang der Lymphgefäße ausbreiten, was zu einer Lymphangitis führen kann. Die Immunantwort des Körpers spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Infektion.

Prävention

Zur Prävention eines Erysipels sollten Hautverletzungen vermieden oder schnell behandelt werden. Eine gute Hautpflege und Hygiene sind wichtig, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Bei Patienten mit wiederkehrenden Erysipelen kann eine prophylaktische Antibiotikatherapie in Erwägung gezogen werden. Risikofaktoren wie Diabetes oder Lymphödeme sollten ebenfalls kontrolliert werden.

Zusammenfassung

Erysipel ist eine akute bakterielle Hautinfektion, die durch Streptokokken verursacht wird. Sie äußert sich durch eine scharf begrenzte Rötung, Schwellung und Fieber. Die Diagnose erfolgt klinisch, und die Behandlung besteht hauptsächlich aus Antibiotika. Bei rechtzeitiger Therapie ist die Prognose gut, jedoch können Komplikationen auftreten, wenn die Infektion unbehandelt bleibt.

Patientenhinweise

Patienten sollten bei Verdacht auf ein Erysipel umgehend einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn sie Fieber oder eine rasch zunehmende Hautrötung bemerken. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Es ist wichtig, die verschriebenen Antibiotika vollständig einzunehmen und die Anweisungen des Arztes zu befolgen. Bei wiederkehrenden Infektionen sollten mögliche Risikofaktoren mit dem Arzt besprochen werden.

Quellen

  1. Bonnetblanc JM, Bedane C. Erysipelas: recognition and management. Am J Clin Dermatol. 2003; 4(3):157-163.
  2. Bernard P. Management of common bacterial infections of the skin. Curr Opin Infect Dis. 2008; 21(2):122-128.
  3. Matz H, Orion E, Wolf R. Bacterial infections: uncommon presentations. Clin Dermatol. 2005; 23(5):503-508.
  4. Krasagakis K, Samonis G, Maniatakis P, Georgala S, Tosca A. Bullous erysipelas: clinical presentation, staphylococcal involvement and methicillin resistance. Dermatology. 2006; 212(1):31-35.
  5. Gunderson CG, Chang JJ. Risk of deep vein thrombosis in patients with cellulitis and erysipelas: a systematic review and meta-analysis. Thromb Res. 2013; 132(3):336-340.
  6. Coste N, Perceau G, Leone J, et al. Osteoarticular complications of erysipelas. J Am Acad Dermatol. 2004; 50(2):203-209.
  7. Grosshans EM. The red face: erysipelas. Clin Dermatol. 1993; 11(2):307-313.
  8. Bernard P, Plantin P, Roger H, et al. Roxithromycin versus penicillin in the treatment of erysipelas in adults: a comparative study. Br J Dermatol. 1992; 127(2):155-159.
  9. Bishara J, Golan-Cohen A, Robenshtok E, Leibovici L, Pitlik S. Antibiotic use in patients with erysipelas: a retrospective study. Isr Med Assoc J. 2001; 3(10):722-724.
  10. Vos MD, Bos RR, Vissink A. A sudden redness and swelling of the face. Ned Tijdschr Tandheelkd. 2009; 116(7):383-386.
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