Symptome
Zu den klassischen Symptomen der akuten Otitis media gehören die folgenden:
Diese Beschwerden können durch unspezifische Symptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall begleitet werden. Bei Säuglingen und Neugeborenen können die typischen Symptome fehlen und die Erkrankung kann asymptomatisch oder mit nur unspezifischen Symptomen wie Reizbarkeit, Fieber, Durchfall oder Erbrechen ablaufen. Chronische Otitis media führt zu Hörminderung, Perforation des Trommelfells und Ausfluss aus dem Gehörgang länger als 6 Wochen.
Diagnostik
Zusätzlich zu den klinischen Merkmalen, sind die folgenden Untersuchungen hilfreich, um die Diagnose von Mittelohrentzündung zu stellen.
- Otoskopie und Tympanometrie: Otoskopie und Tympanometrie zeigen mehrere charakteristische Merkmale von Otitis media, einschließlich der folgenden: Eine abnorme Kontur des Trommelfells. Erythem des TrommelfellsDas Vorhandensein von Flüssigkeit kann eine hellgelbe Farbe des Trommelfells verursachen. Es kann Trübung des Trommelfell kommen. Strukturveränderungen im Trommelfell wie Narben oder Perforation können auftreten. Die Beweglichkeit des Trommelfells wird ebenfalls beeinträchtigt. Mobilität ist ein sensitiver und spezifischer Indikator, um die Anwesenheit oder Abwesenheit von Erguss im Mittelohr zu detektieren.
- Durch Kultur des Ohrausfluss kann das Vorhandensein und die Art des Erregers bestimmt werden.
- Punktion mit Kultur (oder PCR) des Mittelohrs: Aspiration und Kultur des Erguss im Mittelohr kann in Fällen durchgeführt werden, wenn kein Ausfluss besteht. Es ist ein zuverlässiges Verfahren zur Bestätigung des Vorhandenseins von Infektionen und Identifikation der Erreger.
- Anstelle der Kultur, kann die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) verwendet werden, um die Bakterien mit hoher Sensitivität und Spezifizität zu detektieren [5] [6].
Therapie
Die Behandlung von verschiedenen Arten von Otitis media ist wie folgt:
- Trockenhalten des Ohres.
- Schmerzmittel werden gegeben, um Schmerzen zu lindern.
- Antipyretika werden eingesetzt, um Fieber zu senken.
- Die anfängliche Behandlung ist gegen die häufigsten Organismen (Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenza) gerichtet. Amoxicillin ist das Mittel der Wahl, während alternative Medikamente Erythromycin, Cefaclor, Cefuroxim und Trimethoprim-Sulfamethoxazol umfassen. Im Verlauf kann das Antibiotikum bei Bedarf entsprechend angepasst werden.
Rezidivierende Otitis media
Patienten mit rezidivierender Otitis media können tägliche Dosen eines Antibiotikums als Prophylaxe für 3 bis 6 Monate benötigen.
Die Erreger umfassen in der Regel in diesem Fall S. aureus und P. aeuroginosa oder beide [7]. Initialtherapie mit oralem Antibiotikum, das wirksam ist gegen Staphylococcus ist wird häufig versucht, eine optimale Therapie ist aber nur nach Erregernachweis möglich.
Prognose
Mit adäquater Behandlung ist die Mehrheit der Fälle von Mittelohrentzündung mit sehr guter Prognose verbunden. Unbehandelte und komplizierte Fälle können zur Entwicklung einer Reihe von schweren Komplikationen wie Meningitis, Mastoiditis und bleibenden Hörschäden führen.
Ätiologie
Bakterien sind die häufigsten Erregern der Mittelohrentzündung [1] [2]. In etwa 25 bis 40% der Fälle ist Streptococcus pneumonia die Ursache. Hämophilus influenza verursacht Otitis media bei rund 15 bis 25% der Fälle. Mittelohrentzündung durch Haemophilus Influenza ist häufig rezidivierend. 12 bis 20% werden durch Moraxella catarrhalis verursacht. Andere Erreger schließen Streptokokken der Gruppe A, Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa mit ein; wobei letztere oft Ursache für chronische Otitis media sind.
Viren sind keine häufige direkte Ursache der Otitis media, jedoch verursachen virale Infektionen der oberen Atemwege häufig einen Verschluss der Eustachi’schen Röhre, der die Verbreitung von Bakterien im Mittelohr fördern kann.
Die folgenden Faktoren sind mit einem erhöhten Auftreten von Otitis media bei Kindern verbunden:
- Alter unter 1 Jahr
- Immunschwäche
- Down-Syndrom
- Anomalien, die die Funktion der Eustachi'schen Röhre beeinträchtigen (wie Gaumenspalte)
- Geschwister mit rezidivierender Mittelohrentzündung
- Passivrauchen
- Niedriger sozioökonomischer Status und schlechte Lebensbedingungen
- Stillen reduziert das Auftreten von akuten Infektionen der Atemwege und verhindert die Besiedlung mit Erregern von Otitis durch selektive IgA-Antikörper.
Epidemiologie
Pathophysiologie
Bakterien besiedeln das Mittelohr in der Regel aus dem Nasenrachenraum. Wenn die normale Durchgängigkeit der Eustachi'schen Röhre von lokalen Infektionen oder Pharyngitis [3] beeinträchtigt wird, kommt es zu einer Entwicklung eines Erguss im Mittelohr [4]. Selten erfolgt eine hämatogene Verbreitung der Erreger.
Prävention
Die Vermeidung und Behandlung von Risikofaktoren kann Mittelohrentzündung verhindern. Eine Impfung gegen Streptococcus pneumoniae ist möglich [8] [9]. Die Verwendung von Xylit-Sirup kann prophylaktisch wirken [10].
Zusammenfassung
Otitis media ist eine Entzündung des Mittelohrs. Auf der Grundlage des Verlaufs der Erkrankung kann Otitis media als akut, chronisch oder rezidivierend klassifiziert werden.
- Akute Otitis media ist durch schnelles Einsetzen der Symptome, wie Schmerzen und Hörverlust in einem oder beiden Ohren gekennzeichnet.
- Rezidivierende Mittelohrentzündung kann bei drei oder mehr neuen Episoden von akuter Otitis media in einem Zeitraum von 6 Monaten diagnostiziert werden. Sie kann auch als vier oder mehr Episoden von akuter Otitis media in einem Zeitraum von einem Jahr definiert werden.
- Chronische Otitis media ist als persistenter Ausfluss aus dem Ohr für eine Dauer länger als 6 Wochen definiert.
Patientenhinweise
Otitis media, auch als Mittelohrentzündung bezeichnet, ist die Infektion und Schwellung des mittleren Teil des Ohres. Wenn sie richtig und frühzeitig behandelt wird, hat sie eine gute Prognose. Unbehandelten Fälle können schwere Komplikationen wie Hörverlust entwickeln. Typische Symptome sind Ohrenschmerzen, Fieber, Ausfluss und Hörminderung.
Quellen
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- Vernacchio L, Corwin MJ, Vezina RM, et al. Xylitol syrup for the prevention of acute otitis media. Pediatrics. Feb 2014;133(2):289-295.