Symptome
Typische Symptome einer akuten Pyelonephritis sind Fieber, Schüttelfrost, Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Patienten klagen oft über Schmerzen in der Flankengegend, die sich auf eine oder beide Seiten des Rückens erstrecken können. Häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen sowie trüber oder übelriechender Urin sind ebenfalls häufige Anzeichen. Bei der chronischen Form sind die Symptome oft weniger ausgeprägt und können sich über einen längeren Zeitraum entwickeln.
Diagnostik
Die Diagnose einer Pyelonephritis erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Laboruntersuchungen. Eine Urinanalyse kann das Vorhandensein von Bakterien, weißen Blutkörperchen und Nitriten zeigen. Eine Urinkultur hilft, den spezifischen Erreger zu identifizieren. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT-Scans können eingesetzt werden, um Komplikationen wie Abszesse oder Nierensteine auszuschließen.
Therapie
Die Behandlung der Pyelonephritis besteht hauptsächlich aus der Gabe von Antibiotika, die je nach Schweregrad der Infektion oral oder intravenös verabreicht werden. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach dem Erreger und dessen Empfindlichkeit. Bei schweren Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente können zur Linderung der Symptome beitragen.
Prognose
Bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung ist die Prognose der akuten Pyelonephritis in der Regel gut. Die meisten Patienten erholen sich vollständig ohne bleibende Schäden. Unbehandelt kann die Infektion jedoch zu Komplikationen wie Nierenabszessen oder einer Sepsis führen. Chronische Pyelonephritis kann zu dauerhaften Nierenschäden und schließlich zu Nierenversagen führen.
Ätiologie
Die häufigste Ursache für Pyelonephritis sind Bakterien, insbesondere Escherichia coli, die aus dem Darm stammen. Risikofaktoren sind unter anderem Harnabflussstörungen, Harnsteine, Schwangerschaft und ein geschwächtes Immunsystem. Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre häufiger betroffen als Männer.
Epidemiologie
Pyelonephritis ist weltweit verbreitet und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Frauen sind aufgrund anatomischer Unterschiede häufiger betroffen als Männer. Die Inzidenz ist bei jungen, sexuell aktiven Frauen und älteren Menschen am höchsten. Chronische Pyelonephritis ist seltener, tritt aber häufiger bei Menschen mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen auf.
Pathophysiologie
Die Pathophysiologie der Pyelonephritis beginnt oft mit einer bakteriellen Infektion der unteren Harnwege, die sich auf die Nieren ausbreitet. Die Bakterien verursachen eine Entzündungsreaktion, die zu Schwellungen und Schmerzen führt. Bei chronischer Pyelonephritis kann es zu Narbenbildung und dauerhaften Schäden im Nierengewebe kommen.
Prävention
Zur Prävention von Pyelonephritis gehört die Behandlung von Harnwegsinfektionen, bevor sie sich auf die Nieren ausbreiten. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßiges Wasserlassen und gute Hygienepraktiken können das Risiko einer Infektion verringern. Bei wiederkehrenden Infektionen kann eine prophylaktische Antibiotikatherapie in Erwägung gezogen werden.
Zusammenfassung
Pyelonephritis ist eine Infektion der Nieren, die durch Entzündung des Nierenparenchyms und der Nierenbecken gekennzeichnet ist. Ursache ist meist eine aszendierende Infektion.
Die meisten Infektionen der Harnwege betreffen die Harnröhre und die Harnblase, aber wenn sie aus verschiedenen Gründen aufsteigen, können Nieren und Harnleiter betroffen sein. Deszendierende Infektionen sind selten die Ursache einer Pyelonephritis. Typische Symptome sind Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken.
Unbehandelt kann Pyelonephritis zu schwerer Sepsis, Schock, Nierenversagen, Delirium und schließlich zu Multiorganversagen führen. Wiederkehrende Infektionen verursachen erhebliche Morbidität und Mortalität. Die Erkrankung ist ein häufiger Auslöser einer lebensbedrohlichen gramnegativen Septikämie.
Chronische Pyelonephritis entsteht häufig durch wiederkehrende Infektionen, Reflux und bei strukturelle Anomalien der Harnwege. Dies geschieht meist bei älteren Patienten oder Kindern. Bei Männern ist die benigne Prostatahyperplasie ein wichtiger Risikofaktor.
Pyelonephritis muss sofort mit einer Antibiotikatherapie behandelt werden, um lebensbedrohlichen Komplikationen zu verhindern.
Patientenhinweise
Patienten sollten auf Symptome wie Fieber, Rückenschmerzen und häufiges Wasserlassen achten und bei Verdacht auf eine Infektion einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Behandlung kann schwerwiegende Komplikationen verhindern. Es ist wichtig, die gesamte Antibiotikatherapie wie verordnet abzuschließen, auch wenn die Symptome abklingen.