Symptome
Die Symptome der reaktiven Arthritis treten in der Regel ein bis vier Wochen nach der Infektion auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Gelenkschmerzen und -schwellungen: Besonders in den Knien, Knöcheln und Füßen.
- Entzündung der Augen: Konjunktivitis oder Uveitis, die zu Rötung und Schmerzen führen kann.
- Harnwegsbeschwerden: Schmerzen beim Wasserlassen oder häufiger Harndrang.
- Hautveränderungen: Hautausschläge oder Geschwüre, insbesondere an den Handflächen und Fußsohlen.
- Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein.
Diagnostik
Die Diagnose der reaktiven Arthritis basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen und der Krankengeschichte des Patienten. Wichtige diagnostische Schritte umfassen:
- Anamnese: Erfassung von kürzlich aufgetretenen Infektionen.
- Körperliche Untersuchung: Überprüfung auf Gelenkschwellungen und Hautveränderungen.
- Laboruntersuchungen: Bluttests zur Suche nach Entzündungsmarkern und spezifischen Antikörpern.
- Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen oder Ultraschall zur Beurteilung der Gelenke.
Therapie
Die Behandlung der reaktiven Arthritis zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Entzündung zu kontrollieren. Zu den therapeutischen Maßnahmen gehören:
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
- Kortikosteroide: Bei schwereren Entzündungen.
- Antibiotika: Falls eine zugrunde liegende bakterielle Infektion noch aktiv ist.
- Physiotherapie: Zur Verbesserung der Gelenkfunktion und Beweglichkeit.
Prognose
Die Prognose der reaktiven Arthritis variiert. Bei vielen Patienten klingen die Symptome innerhalb von sechs Monaten ab, während andere länger anhaltende Beschwerden haben können. In einigen Fällen kann die Erkrankung chronisch werden und zu dauerhaften Gelenkschäden führen.
Ätiologie
Die genaue Ursache der reaktiven Arthritis ist nicht vollständig geklärt. Sie tritt häufig nach bakteriellen Infektionen auf, insbesondere durch Chlamydien, Salmonellen, Shigellen, Yersinien und Campylobacter. Genetische Faktoren, wie das Vorhandensein des HLA-B27-Gens, können das Risiko erhöhen.
Epidemiologie
Reaktive Arthritis tritt weltweit auf, wobei junge Erwachsene am häufigsten betroffen sind. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, insbesondere bei Infektionen des Urogenitaltrakts. Die Prävalenz variiert je nach geografischer Region und genetischer Veranlagung.
Pathophysiologie
Die Pathophysiologie der reaktiven Arthritis umfasst eine fehlgeleitete Immunantwort, bei der das Immunsystem nach einer Infektion auch körpereigenes Gewebe angreift. Dies führt zu Entzündungen in den Gelenken und anderen betroffenen Geweben.
Prävention
Die Prävention der reaktiven Arthritis konzentriert sich auf die Vermeidung der auslösenden Infektionen. Dazu gehören:
- Gute Hygienepraktiken: Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden.
- Sicherer Geschlechtsverkehr: Zur Vermeidung sexuell übertragbarer Infektionen.
- Frühe Behandlung von Infektionen: Um die Ausbreitung zu verhindern.
Zusammenfassung
Reaktive Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung, die als Reaktion auf eine Infektion auftritt. Sie betrifft vor allem die Gelenke, Augen und Harnwege. Die Diagnose basiert auf klinischen Symptomen und der Krankengeschichte, während die Behandlung auf die Linderung der Symptome abzielt. Die Prognose ist in der Regel gut, kann aber variieren.
Patientenhinweise
Patienten mit reaktiver Arthritis sollten auf eine frühzeitige Behandlung achten, um Komplikationen zu vermeiden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt sind wichtig, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Therapie anzupassen. Eine gesunde Lebensweise und die Vermeidung von Infektionen können ebenfalls zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.