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Salmonellose
Infektion durch Salmonellen
Der Terminus Salmonellose beschreibt verschiedene Erkrankungen, die auf eine Infektion mit Enterobacteriaceae der Gattung Salmonella zurückzuführen sind. Die häufigste Form der Salmonellose ist die Salmonellen-Enteritis, die beim immunkompetenten Patienten selbstlimitierend ist. Aber auch systemische Komplikationen im Sinne eines typhoiden und paratyphoiden Fiebers können auftreten und unter Umständen zum Tod führen. In diesen Fällen hängt die Prognose für den Patienten stark von der rechtzeitigen Einleitung einer wirksamen antibiotischen Therapie ab.

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WIKIDATA, Public Domain
WIKIDATA, Public Domain

Symptome

Die Gattung Salmonella umfasst mehr als 2500 Serovare [1], deren Identifikation in der Praxis von größerer Bedeutung ist als die Zuordnung von Pathogenen zu Spezies und Subspezies. Eine Salmonellose kann sich in Form einer Gastroenteritis oder eines enterischen Fiebers zeigen, aber eine Salmonelleninfektion kann ebenso zu einer fokalen Erkrankung (z.B. Endokarditis, Pneumonie oder Arthritis) oder zur Septikämie führen. Darüber hinaus ist der Status des zumeist asymptomatischen Dauerausscheiders von epidemiologischer Relevanz, wenngleich für diesen Status der Begriff Salmonellose eher nicht verwendet wird.

Das klinische Bild, das ein Salmonellose-Patient präsentiert, hängt von der Art der Erkrankung und den involvierten Organen ab:

  • Die Salmonellen-Enteritis ergibt sich entweder aus dem Konsum kontaminierten Wassers oder Lebensmitteln, oder durch direkten Kontakt zum menschlichen oder tierischen Ausscheider [2]. Tatsächlich gelten Tiere als Hauptreservoir von Salmonellen und auch hier gilt, dass die Infektion symptomatisch oder asymptomatisch verlaufen kann. Es wurde postuliert, dass Defizite in der Immunabwehr nicht nur das Risiko auf systemische Komplikationen der Salmonellen-Enteritis erhöhen, sondern überhaupt erst die Infektion ermöglichen [3] [4]. Es sei allerdings ausdrücklich erwähnt, dass immunkompetente Menschen sehr wohl an einer Salmonellen-Enteritis erkranken können. Nach einer Inkubationszeit von maximal zwei Tagen stellen sich hier starke Bauchschmerzen ein und die Patienten leiden an wässrigem Durchfall, dem nicht selten Blut beigemengt ist. Weiterhin bestehen konstitutive Symptome wie Schüttelfrost und Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In der Regel kommt es nach einigen Tagen zur Spontanremission, ohne dass eine antibiotische Therapie erforderlich wäre.
  • Vom Darm aus können Salmonellen über die Blut- und Lymphgefäße weitere Organe erreichen, wenngleich eine Bakteriämie nur selten festzustellen ist [5] [6] [7]. In praktische jedem Organ können teils abszedierende Entzündungen entstehen, sodass der Begriff Salmonellose auch für gewisse Formen der Meningitis, Endokarditis, Pneumonie, Cholezystitis, Pyelonephritis oder Arthritis gebraucht werden kann.
  • Als systemische Formen der Salmonellose müssen die beiden Varianten des enterischen Fiebers genannt werden, Typhus und Paratyphus, die durch Salmonella typhi bzw. Salmonella paratyphi ausgelöst werden [8].

Diagnostik

Die Diagnose der Salmonellose erfordert den Nachweis des kausalen Pathogens und nach Möglichkeit auch seine Serotypisierung. Je nach Art der Erkrankung dienen vor allem Stuhl- oder Blutproben als Ausgangsmaterial für die Anzucht des Erregers, die auf selektiven und nicht selektiven Nährböden gelingt. Zur Erhöhung der Sensitivität der bakteriologischen Untersuchung empfiehlt sich eine vorherige Anreicherung in entsprechenden Kulturmedien. Die konventionelle Anzucht hat gegenüber moderneren, molekularbiologischen Verfahren zur Detektion spezifischer Nukleinsäuren den Vorteil, dass die Sensibilität der Bakterien gegenüber verschiedenen Antibiotika getestet werden kann. Es ist allerdings zu erwarten, dass zukünftig mit Hilfe der (Multiplex-)Polymerase-Kettenreaktion auch Informationen zum Serotyp und zu möglichen Resistenzen erlangt werden können [9] [10].

Neben dem direkten Nachweis der ursächlichen Salmonellen kann eine Bestätigung der Diagnose auch mit Hilfe serologischer Verfahren erreicht werden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine Serokonversion oft erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien stattfindet und bei immundefizienten Patienten mitunter zu keiner Zeit hohe Antikörpertiter messbar sind.

Sowohl Verdachts- als auch bestätigte Fälle von Typhus und Paratyphus sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz meldepflichtig.

Therapie

Die Behandlung der Salmonellose konzentriert sich in erster Linie auf die Linderung der Symptome und die Verhinderung von Komplikationen. Dazu gehören:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Dehydration
  • Elektrolytersatz
  • In schweren Fällen können Antibiotika erforderlich sein, insbesondere bei Risikopatienten oder systemischen Infektionen

Die meisten Fälle von Salmonellose heilen ohne spezifische Behandlung innerhalb weniger Tage aus.

Prognose

Die Prognose für Patienten mit Salmonellose ist in der Regel gut, insbesondere bei gesunden Erwachsenen. Die meisten Menschen erholen sich vollständig innerhalb von vier bis sieben Tagen. Bei Kindern, älteren Menschen und immungeschwächten Personen kann die Krankheit jedoch schwerwiegender verlaufen und eine intensivere medizinische Betreuung erfordern.

Ätiologie

Salmonellose wird durch Bakterien der Gattung Salmonella verursacht. Diese Bakterien sind in der Umwelt weit verbreitet und können in rohem oder unzureichend gekochtem Fleisch, Eiern, Milchprodukten und kontaminiertem Wasser vorkommen. Eine Infektion erfolgt in der Regel durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch Kontakt mit infizierten Tieren.

Epidemiologie

Salmonellose ist weltweit verbreitet und eine der häufigsten Ursachen für bakterielle Durchfallerkrankungen. Die Inzidenz variiert je nach Region und Jahreszeit, wobei in den Sommermonaten häufigere Ausbrüche auftreten. Risikofaktoren sind unter anderem Reisen in Entwicklungsländer, der Verzehr von rohen oder unzureichend gekochten Lebensmitteln und der Kontakt mit infizierten Tieren.

Pathophysiologie

Nach der Aufnahme gelangen die Salmonella-Bakterien in den Magen-Darm-Trakt, wo sie die Darmschleimhaut infizieren. Dies führt zu einer Entzündungsreaktion, die die typischen Symptome wie Durchfall und Bauchschmerzen verursacht. In einigen Fällen können die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und systemische Infektionen verursachen.

Prävention

Die Prävention von Salmonellose umfasst mehrere Maßnahmen:

  • Gründliches Kochen von Fleisch und Eiern
  • Vermeidung von Kreuzkontamination in der Küche
  • Händewaschen nach dem Kontakt mit rohen Lebensmitteln oder Tieren
  • Verwendung von sauberem Wasser und sicheren Lebensmitteln, insbesondere auf Reisen

Zusammenfassung

Salmonellose ist eine häufige bakterielle Infektion, die durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder Wasser verursacht wird. Die Krankheit äußert sich hauptsächlich durch Magen-Darm-Symptome und kann in den meisten Fällen ohne spezifische Behandlung ausheilen. Präventive Maßnahmen sind entscheidend, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Patientenhinweise

Wenn Sie Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber bemerken, die auf eine Salmonellose hindeuten könnten, ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um Dehydration zu vermeiden. Achten Sie auf eine gute Küchenhygiene und vermeiden Sie den Verzehr von rohen oder unzureichend gekochten Lebensmitteln, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

Quellen

  1. Popoff MY, Bockemühl J, Brenner FW. Supplement 1999 (no. 43) to the Kauffmann-White scheme. Res Microbiol. 2000 Dec;151(10):893-896.
  2. Behravesh CB, Ferraro A, Deasy M 3rd, et al, and the Salmonella Schwarzengrund Outbreak Investigation Team. Human Salmonella infections linked to contaminated dry dog and cat food, 2006-2008. Pediatrics. 2010 Sep;126(3):477-483.
  3. Jones TF, Ingram LA, Fullerton KE, et al. A case-control study of the epidemiology of sporadic Salmonella infection in infants. Pediatrics. 2006 Dec;118(6):2380-2387.
  4. Bavishi C, Dupont HL. Systematic review: the use of proton pump inhibitors and increased susceptibility to enteric infection. Aliment Pharmacol Ther. 2011 Dec;34(11-12):1269-1281.
  5. Humphries RM, Linscott AJ. Laboratory diagnosis of bacterial gastroenteritis. Clin Microbiol Rev. 2015 Jan;28(1):3-31.
  6. Shimoni Z, Pitlik S, Leibovici L, et al. Nontyphoid Salmonella bacteremia: age-related differences in clinical presentation, bacteriology, and outcome. Clin Infect Dis. 1999 Apr;28(4):822-827.
  7. Feasey NA, Dougan G, Kingsley RA, Heyderman RS, Gordon MA. Invasive non-typhoidal salmonella disease: an emerging and neglected tropical disease in Africa. Lancet. 2012;379:2489–2499.
  8. Crump JA, Luby SP, Mintz ED. The global burden of typhoid fever. Bull World Health Organ. 2004 May;82(5):346-353.
  9. Buchan BW, Olson WJ, Pezewski M, et al. Clinical evaluation of a real-time PCR assay for identification of Salmonella, Shigella, Campylobacter (Campylobacter jejuni and C. coli), and shiga toxin-producing Escherichia coli isolates in stool specimens. J Clin Microbiol. 2013 Dec;51(12):4001-4007.
  10. Wessels E, Rusman LG, van Bussel MJ, Claas EC. Added value of multiplex Luminex Gastrointestinal Pathogen Panel (xTAG® GPP) testing in the diagnosis of infectious gastroenteritis. Clin Microbiol Infect. 2014 Mar;20(3):O182-O187.
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