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Scharlach
Scarlatina
Der Scharlach (Scarlatina) ist eine akute Infektionskrankheit, die durch β-hämolysierende Streptokokken ausgelöst wird. Betroffen sind hauptsächlich Kinder zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr. Die Erreger werden meist durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Bilder

WIKIDATA, CC BY-SA 2.5
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Symptome

Diese Krankheit beginnt üblicherweise mit Pharyngitis und Fieber. Eine Rötung und Schwellung der Zunge namens "Himbeerzunge" entsteht. Kleinen roten Flecken können auch in der Mundhöhle vorhanden sein, insbesondere am weichen Gaumen. Das makulopapulöse Exanthem ist ein charakteristisches Merkmal [8]. Es zeigt sich 12 bis 72 Stunden nach Auftreten des Fiebers am Rumpf und breitet sich anschließend auf das Gesicht und den Rest des Körpers aus. Eine periorale Blässe ist ebenfalls häufig.

Diagnostik

Labortests

  • Komplettes Blutbild
  • Blutsenkungsreaktion
  • Urinanalyse
  • Rachenabstrich: Nach Angaben der American Heart Association werden Anzeichen von Streptokokken der Gruppe A immer im Rachenabstrich bei akuten Infektionen gefunden [9].
  • Anti-Desoxyribonukleotidase B
  • Anti-Streptolysin-O

Bildgebung

Bildgebung ist nicht notwendig, um Scharlach zu diagnostizieren.

Testergebnisse

Auf der Grundlage der Ergebnisse des Rachenabstrichs und der klinischen Untersuchung kann eine Diagnose gestellt werden.

Therapie

Die meisten Richtlinien empfehlen, Penicilline, wie Benzylpenicillin und Phenoxymethylpenicillin, als Medikamente der ersten Wahl für eine effektive Behandlung von Scharlach [3]. Erythromycin kann als Alternative gegeben werden, wenn Patienten resistent oder allergisch auf Penicillin sind [10]. Eine zehntägige Behandlung ist in der Regel ausreichend, um die Infektion zu behandeln.

Prognose

Scharlach hat eine ausgezeichnete Prognose. Das Fieber besteht für etwa 3 bis 6 Tage, der Ausschlag beginnt ebenfalls nach einigen Tagen zu schuppen. Die Krankheit ist mit Antibiotika sehr gut behandelbar.

Ätiologie

Scharlach ist eine ansteckende, Toxin-vermittelte Krankheit, deren Pathogenität von Produktion spezifischer Exotoxine abhängt [2].

Erreger

Der wichtigste Erreger ist ein gram-positives Bakterium, Streptococcus pyogenes, das zu den β-hämolytische Streptokokken Gruppe A gehört, und ein natürlicher Kolonisator des menschlichen Nasenrachenraums und der Mundhöhle ist. Streptococcus pyogenes verursacht die breiteste Palette von Infektionskrankheiten beim Menschen unter allen bekannten bakteriellen Erregern [3]. Andere Mitglieder der Gruppe A-Streptokokken werden ebenfalls mit der Entstehung von Scharlach in Verbindung gebracht.

Übertragung

Es gibt im Rahmen von Epidemien bestätigte Mensch zu Mensch-Übertragung von Scharlach und der Hauptrisikofaktor ist ein Verwandter mit Tonsillitis [4]. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über inhalierte Aerosoltröpfchen, die Krankheit kann aber auch zu Beispiel durch Lebensmittel übertragen werden.

Epidemiologie

Inzidenz

Eine erhöhte Inzidenz wird derzeit in Großbritannien berichtet [5]. Weltweit sind rund 10% der Menschen gefährdet, eine Pharyngitis durch Streptokokken der Gruppe A zu bekommen und nur 10% dieser Menschen, Scharlach zu entwickeln.

Alter

Scharlach ist eine seltene Erkrankung bei erwachsenen Patienten [6]. Sie betrifft in der Regel Kinder im Alter zwischen 5 und 15 Jahren. Bis zum Alter von etwa 10 Jahren und darüber werden meist Antikörper gegen die Erreger entwickelt.

Geschlecht

Diese Krankheit betrifft Männer und Frauen gleichermaßen.

Pathophysiologie

Die infektiösen Organismen können inhaliert oder oral aufgenommen werden und nach der Infektion folgt eine Inkubationszeit von 1 bis 4 Tagen. Die Bakterien produzieren pyrogene Toxine, die den charakteristischen Hautausschlag und Fieber verursachen. In einer retrospektiven Studie in Taiwan wurden pyrogene Exotoxingene mit einer Häufigkeit von 9,5% für speA, 81,0% für speB, 4,8% für speC und 71,4% für speF festgestellt [7]. Der Entzündungsprozess trägt auch zur Rötung des Hautausschlages bei. Die Patienten sind sowohl in diesem Stadium, wie auch während der subklinischen Phase infektiös.

Prävention

Gegen Scharlach steht kein Impfstoff zur Verfügung. Aufgrund der Verbreitung der Erreger in der allgemeinen Bevölkerung und durch das Fehlen eines wirksamen Impfstoffs ist eine Prävention nur begrenzt möglich [3].

Zusammenfassung

Scharlach wird durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A verursacht [1]. Die Krankheit kann epidemisch auftreten und Ausbrüche in der ganzen Welt wurden in den letzten Jahren berichtet. Scharlach ist in der Regel mit Pharyngitis verbunden, tritt jedoch in seltenen Fällen nach Streptokokkeninfektionen an anderen Orten auf. Die Erkrankung ist mit Hilfe von Antibiotika sehr gut behandelbar, war aber in der Vergangenheit eine Quelle hoher Sterblichkeit.

Patientenhinweise

Definition

Scharlach ist eine Erkrankung durch Streptokokken, die durch einen Hautausschlag und Fieber bei Kindern gekennzeichnet ist [3].

Ursache

Die Krankheit wird von Bakterien, Streptokokken der Gruppe A, verursacht.

Symptome

Scharlach beginnt mit einer Halsentzündung, Fieber und ein charakteristischer Hautausschlag am ganzen Körper folgen. Die Zunge wird leuchtend rot und wird Himbeerzunge genannt. Die Krankheit klingt üblicherweise nach 5-6 Tagen ab.

Diagnose

Die Diagnose kann klinisch gestellt werden, wenn charakteristische Zeichen vorhanden sind. Der Rachenabstrich gilt als Goldstandard für die Diagnose und ein Antikörper-Test kann auch die Diagnose stützen.

Behandlung

Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika für etwa 10 Tage zusammen mit Bettruhe und der Vermeidung von öffentlichen Plätzen, um die Chancen der Übertragung zu verringern.

Quellen

  1. Yang P, Peng X, Zhang D, Wu S, Liu Y, Cui S, Lu G, Duan W, Shi W, Liu S, Li J, Wang Q. Characteristics of group A Streptococcus strains circulating during scarlet fever epidemic, Beijing, China, 2011. Emerg Infect Dis. 2013 Jun;19(6):909-15. 
  2. Silva-Costa C, Carriço JA, Ramirez M, Melo-Cristino J. Scarlet fever is caused by a limited number of Streptococcus pyogenes lineages and is associated with the exotoxin genes ssa, speA and speC. Pediatr Infect Dis J. 2014 Mar;33(3):306-10. 
  3. Stock I. Streptococcus pyogenes--much more than the aetiological agent of scarlet fever. [Article in German]. Med Monatsschr Pharm. 2009 Nov;32(11):408-16. 
  4. Fernández-Prada M, Martínez-Diz S, Colina López A, Almagro Nievas D, Martínez Romero B, Huertas Martínez J. Scarlet fever outbreak in a public school in Granada in 2012. An Pediatr (Barc). 2014 Apr;80(4):249-53.
  5. Guy R, Williams C, Irvine N, Reynolds A, Coelho J, Saliba V, Thomas D, Doherty L, Chalker V, von Wissmann B, Chand M, Efstratiou A, Ramsay M, Lamagni T. Increase in scarlet fever notifications in the United Kingdom, 2013/2014. Uro Surveill. 2014 Mar 27;19(12):20749. 
  6. Sandrini J, Beucher AB, Kouatchet A, Lavigne C. [Scarlet fever with multisystem organ failure and hypertrophic gastritis]. Rev Med Interne. May 2009;30(5):456-9
  7. Wu PC, Lo WT, Chen SJ, Wang CC. Molecular characterization of Group A streptococcal isolates causing scarlet fever and pharyngitis among young children: a retrospective study from a northern Taiwan medical center. J Microbiol Immunol Infect. 2014 Aug;47(4):304-10. 
  8. Robbins and Cotran. Pathologic Basis of Disease. 8th ed. Philadelphia, Pa: Saunders Elsevier, 2010. ISBN 978-1-4160-3121-5
  9. Gerber MA, Baltimore RS, Eaton CB, Gewitz M, Rowley AH, Shulman ST, et al. Prevention of rheumatic fever and diagnosis and treatment of acute Streptococcal pharyngitis: a scientific statement from the American Heart Association Rheumatic Fever, Endocarditis, and Kawasaki Disease Committee of the Council on Cardiovascular Disease in the Young, the Interdisciplinary Council on Functional Genomics and Translational Biology, and the Interdisciplinary Council on Quality of Care and Outcomes Research: endorsed by the American Academy of Pediatrics. Circulation. Mar 24 2009;119(11):1541-51
  10. Bass JW. Antibiotic management of group A streptococcal pharyngotonsillitis. Pediatr Infect Dis J. Oct 1991;10(10 Suppl):S43-9 
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