Symptome
Klinische Symptome der Erkrankung sind Juckreiz, der sich während der Nacht verschlechtert, sichtbare, feine, manchmal rötliche und erhabene Milbengänge und ein Exanthem durch Typ-IV-Sensibilisierung gegen Sarcopetes scabiei [1].
Die Beschwerden beginnen typischerweise 3 bis 6 Wochen nach der Infektion. Bei Personen, die bereits zuvor infiziert worden sind, können die Symptome durch Sensibilisierung des Immunsystems früher erscheinen.
Prädilektionsstellen der Skabies sind:
- Zwischenfingerräume
- Handgelenke
- Umgebung der Brustwarzen
- Ellenbogen
- Taille
- Leistenregion
- Männlichen Genitalien
- Gesäß
- Schenkelinnenseiten
- Streckseiten der Knie
Rücken und Kopf sind typischerweise nicht betroffen. Kinder zeigen oft Beteiligung der Handflächen, Fußsohlen und des Gesichts.
Scabies norvegica (Scabies crustosa, norwegische Skabies) [3]
Dieser Subtyp tritt bei immungeschwächten Personen auf. Die Scabies norvegica geht mit massiven, ichthyotischen Hautveränderungen und hoher Infektiosität einher.
Kopfhaut, Hände und Füße sind häufig betroffen. Die Läsionen sind übelriechend, der Juckreiz minimal oder nicht vorhanden.
Diagnostik
Die Diagnose wird durch Anamnese, den klinischen Befund und den mikroskopischen Nachweis von Milben (Hautgeschabsel, Klebebandtest) gestellt [4].
Therapie
Als Allgemeinmaßnahme ist ein täglicher Wäschewechsel wichtig, um eine Reinfektion zu vermeiden. Kontaktpersonen sollten auf die Erkrankung hin untersucht und bei Verdacht mitbehandelt werden.
Die medikamentöse Behandlung der Skabies erfolgt mittels topisch oder systemisch angewandten Antiskabiosa. Allethrin, Permethrin, Crotamiton oder Benzylbenzoat werden häufig eingesetzt [5] [6] [7] [8].
Prognose
Mit adäquater Therapie ist die Prognose bei immunkompetenten Personen gut.
Ätiologie
Skabies wird durch die Milbe Sarcoptes scabiei var hominis verursacht, die zur Familie der Sarcoptidae gehört.
Epidemiologie
Schätzungen zufolge könnten fast 300 Millionen Menschen weltweit infiziert sein. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.
Skabies ist in begrenztem Räumen mit teilweise mangelnder Hygiene, wie Pflegeheimen, Kindergärten, Altersheimen, Betreuungseinrichtungen und Gefängnissen am meisten verbreitet. Die Erkrankung tritt im Winter häufiger auf, als im Sommer [1].
Pathophysiologie
Die Milben können, Abhängigkeit von den Umweltbedingungen, für 24 bis 36 Stunden außerhalb ihres Wirts, dem Menschen, überleben [2].
Sie paaren auf der Oberfläche der Haut, dann gräbt sich das weibliche Tier in die Epidermis, um Eier und Kot zwischen Stratum corneum und Stratum granulosum abzulagern. Die Eier schlüpfen ein paar Tage später, die Larven wandern zurück an die Hautoberfläche und setzen den Zyklus fort.
Prävention
Die Wäsche sollte bei mindestens 60 °C gewaschen oder in verschlossenen Plastiksäcken für einige Tage eingelagert werden, um die Milben abzutöten. Persönliche Hygiene und Expositionsprophylaxe werden ebenso empfohlen.
Zusammenfassung
Scabies, auch Krätze oder Acarodermatitis genannt, ist ein parasitärer Befall der Haut durch die Milbe Sarcopetes scabiei. Die weibliche, halbkugelförmige, 0,3–0,5 Millimeter große Milbe gräbt sich in der Epidermis und legt Eier.
Die häufigsten Symptome sind starker Juckreiz und juckende Hautausschlag mit einem charakteristischen Verteilungsmuster auf dem Körper.
Patientenhinweise
Die Skabies, auch als Krätze bekannt, ist eine häufige, ansteckende, parasitäre Hautkrankheit des Menschen. Die Erkrankung wird durch die Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei) verursacht.
Typische Symptome sind:
- Starker Juckreiz, besonders in der Nacht
- Ausschlag
- Sichtbare, feine, rötliche Milbengänge
Die Behandlung erfolgt meist mittels spezieller Sprays oder Cremen, Antiskabiosa genannt.
Quellen
- Chosidow O. Clinical practices. Scabies. N Engl J Med 2006; 354:1718.
- Green MS. Epidemiology of scabies. Epidemiology Reviews 1989;11:126-50.
- Maghrabi MM, Lum S, Joba AT, Meier MJ, Holmbeck RJ, Kennedy K. Norwegian crusted scabies: an unusual case presentation. J Foot Ankle Surgery 2014; 53: 62-6.
- Chouela E, Abeldano A, Pellerano G, Hernandez MI. Diagnosis and treatment of scabies. American Journal of Clinical Dermatology 2002;3(1):9-18
- Scheinfeld N. Controlling scabies in institutional settings: a review of medication, treatment models, and implementation. American Journal of Clinical Dermatology 2004;5(1):31-7.
- Schultz MW, Gomez M, Hansen RC, et al. Comparative study of 5% permethrin cream and 1% lindane otion for the treatment of scabies. Arch Dermatol 1990; 126:167.
- Madan V, Jaskiran K, Gupta U, Gupta DK. Oral ivermectin in scabies patients: a comparison with 1% tipical lindane lotion. J Dermatol 2001; 28:481.
- Usha V, Gopalakrishnan Nair TV. A comparative estudy of oral ivermectin and topical permethrin cream in the treatment of scabies. J Am Acad Dermatol 2000; 42:236.